Notfallübung in Herne. Nachwuchs probt Ernstfall.
Wenn der Ernstfall eintritt, muss alles ganz schnell gehen: Helfende aus verschiedenen Organisationen müssen Hand in Hand arbeiten, um Verletzte zu versorgen. Eine Übung für solch eine Notsituation fand Ende August 2024 auf dem Kraftwerksgelände der Steag Herne statt. Einsatzkräfte der Feuerwehr Herne, des Rettungsdienstes sowie von verschiedenen Hilfsorganisationen probten gemeinsam mit Medizinstudierenden der Ruhr-Universität an simulierten Verletzten, geschminkten Wunden und viel künstlichem Blut den Ernstfall. Vorbereitet darauf wurden die Medizinstudierenden aus verschiedenen klinischen Semestern eine Woche lang in der Sommerakademie von erfahrenen Notfallmedizinerinnen und Notfallmedizinern der Herner Klinik. Auf dem Stundenplan standen verschiedene Krankheitsbilder und praktische Übungen. Die Feuerwehr Herne stellte einen voll ausgestatteten Rettungswagen zur Verfügung, damit die notfallmedizinische Versorgung unter möglichst realistischen Bedingungen dargestellt werden konnte.

Simulationstraining. In die Notfallmedizin eintauchen.
Herr Müller, männlicher Patient mit Luftnot, 62 Jahre, übergewichtig, Raucher, bewusstlos mit Herz-Kreislaufstillstand – jetzt heißt es Leben retten! Jasmin Schulz, Yannik Lüdemann und Simon Theile-Ochel treten direkt an den Patienten heran und starten die Reanimation. Die drei teilen sich die Aufgaben auf. Während einer zum Takt des Metronoms die Herzdruckmassage durchführt, wartet eine weitere Person mit einem Beatmungsbeutel auf die Vollendung der 30 Kardiokompressionen, um zwei Mal die Beatmung durchzuführen. Die dritte Person etabliert das Monitoring und schließt den Defibrillator an, sodass in einer kurzen Reanimationspause schnellstmöglich eine Rhythmusanalyse durchgeführt werden kann. Schnell ist klar: Herr Müller benötigt Adrenalin. Ein Zugang wird gelegt, die Reanimation weiter durchgeführt. Am Ende die Erleichterung: Herr Müller hat es geschafft.

Rettungsdienst erleben. Mit der BF Herne.
„Über eine Woche verteilt erlernen die Studierenden zum einen theoretische Grundlagen in verschiedenen Bereichen der Notfallmedizin und können ihr Wissen auch direkt in verschiedenen praktischen Szenarien anwenden“, erklärt Dr. Jan Wischermann, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Schmerz- und Palliativmedizin des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Auf dem Stundenplan stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, traumatologische Notfälle nach Unfällen, aber auch Patienten mit gefäßchirurgischen oder gynäkologischen Erkrankungen. Außerdem gibt es in enger Kooperation mit der Berufsfeuerwehr Herne Einblicke in die Strukturen des Rettungsdienstes und die Aufgaben der Feuerwehr - inklusive Besichtigung der Feuer- und Rettungswache.

MANV. In der großen Abschlussübgung.
Die Sommerakademie des Herner Krankenhauses bietet angehenden Medizinern aus verschiedenen klinischen Semestern der Ruhr-Universität Bochum die Möglichkeit ihr Wissen und die Arbeit in der Notfallmedizin über das Studium hinaus zu vertiefen. In Theorie und Praxis haben die Studierenden verschiedene Krankheitsbilder kennengelernt. Unter anderem erarbeiteten die Studierenden internistische, traumatologische sowie gynäkologische und diverse weitere Krankheitsbilder. Mit diesem Wissen gewappnet ging es dann in die große Abschlussübung am Samstag. „Eine intensive Woche hat mit dieser aufregenden Übung einen realistischen Abschluss gefunden“, so Robin Schulte, Medizinstudierender der Ruhr-Universität Bochum, der am Tag der Übung in die Rolle des Notarztes geschlüpft ist.
